Wer wir sind … was wir tun …

“Kinder brauchen uns“ koordiniert seit 2002 humanitäre Hilfen für Kinder aus Afghanistan in der Form, dass ihnen eine kostenlose, medizinische Versorgung in Deutschland zugänglich gemacht wird. Während der Zeit, in der sie von zu Hause fort sind, leben sie in Gastfamilien, die vom Verein ausgewählt und vermittelt werden. Nach dem Aufenthalt in Deutschland gehen sie wieder zurück in ihr Heimatland, zurück in ihre Familien.

Über 400 Kindern konnte so in den vergangenen fünf Jahren geholfen werden, sodass sie eine Chance für ihr Leben bekommen haben und mit neuen Perspektiven vor ihrer Zukunft stehen.

Natürlich ist die Gesundheit und die medizinische Versorgung sehr wichtig. Nach unseren ersten Einsätzen in Afghanistan haben wir auch ehemalige Kinder (Patienten) in ihrem zu Hause besucht, um uns nach dem Wohlergehen der Kinder und ihrer Familien zu erkundigen. Oftmals war es leider so, dass es den Kindern gesundheitlich zwar gut ging, ihnen jedoch der Zugang zu einer Schulausbildung verwehrt wurde, sei es, weil es in den z. T. weit entlegenen Provinzen keine Schulen gab, die Kinder sich um das Überleben der Familie mit kümmern mussten indem Sie gegen Entlohnung zum Teil schwer arbeiten mussten oder – und das besonders bei Mädchen – ihnen der Schulbesuch nicht erlaubt war.

So haben wir angefangen darüber nachzudenken, wie wir „unseren“ Kindern nachhaltig helfen können, also auch nach ihrer Rückkehr aus Deutschland. Es entstand unsere Vision „Steinhaus Kabul“. Wir wollten uns bemühen, in Kabul eine Einrichtung zu schaffen, in dem diesen Kindern eine Schulausbildung ermöglicht wird, in der sie versorgt werden, Essen bekommen und vielleicht sogar wohnen könnten.

Was anfangs unerreichbar schien, ist seit März 2007 Wirklichkeit: Das „Steinhaus Kabul“ – ein Haus für betreutes Wohnen und Lernen für Kinder, in dem sie versorgt und begleitet werden und so ein weiterer Grundstein für ihre Zukunft gelegt werden kann.

Nach intensiven Bemühungen ab Herbst 2006, ein geeignetes Haus für diese Vision in Kabul zu finden, konnte der Mietvertrag im Dezember 2007 unterschrieben werden. Bei dem „Steinhaus Kabul“ handelt es sich um einen sehr großen Neubau im pakistanischen Baustil, der viel Platz für Kinder bietet.

Außerdem gibt es mehrere große Räume, die als Aufenthaltsraum, Freizeitraum und Spielezimmer, Ess-Saal und als Klassenzimmer genutzt werden können. Auch die Aufteilung des Hauses ist perfekt: Es gibt eine komplette Etage für Mädchen, eine komplette Etage für Jungen, auf der großen Dachterasse ist viel Platz zum Spielen, im Erdgeschoss und im Keller befinden sich die Gruppenräume, das Büro unserer Niederlassung, die große Küche und weitere Räume für Besucher und Gäste. Besonders die Kellerräume werden gerade in der heißen Sommerzeit sehr gerne genutzt, das es dort angenehm kühl ist. Auf den einzelnen Etagen gibt es große Terassen, auf denen sich die Kinder an der frischen Luft aufhalten und spielen können.

In den zur Straße eingelagerten Räumlichkeiten planen wir in Zukunft Werkstätten einzurichten, um den Kindern dort auch eine Berufsausbildung im handwerklichen Bereich zu ermöglichen, da die Unterstützung der Kinder nicht mit dem erfolgreichen Abschluss der Schule enden soll. Gerne möchten wir die Kinder so lange begleiten und fördern, bis sie auf “eigenen Beinen“ stehen können.

Wir sind sehr froh, dieses Haus gefunden zu haben. Als Mietpreis für das „Steinhaus Kabul“ haben wir 2.400,- USD pro Monat vereinbart – ein Preis, der auf dem Immbilienmarkt in Kabul äußerst günstig ist.

Von Anfang 2007 bis März 2007 wurde das „Steinhaus Kabul“ eingerichtet und für den Einzug der ersten 32 Kinder vorbereitet. Parallel dazu lief in Deutschland eine große Sachspendenaktion für die weitere Einrichtung des Hauses. So wurden uns beispielsweise eine komplette Einrichtung der Schulklasse mit den entsprechenden Möbeln zur Verfügung gestellt, Betten mit neuen Matrazen, Küchengeräte, die Einrichtung eines Computerraumes, Kleidung und vieles mehr. Diese Hilfsgüter kamen mit etwas Verspätung im Sommer 2007 in Kabul an.

Im März 2007 – mit Beginn des afghanischen Neujahrs und Schlujahres – war es dann soweit, dass die ersten 32 Kinder einziehen konnten. Im Vorfeld wurden viele Gespräche mit ausgewählten, staatlichen Schulen in Kabul geführt, mit denen wir eng zusammenarbeiten wollen. So können die Kinder des „Steinhaus Kabul“ sehr gute Schulen besuchen, in denen Deutsch als erste Fremdsprache gelehrt wird.

Die Kinder werden von Mitarbeitern betreut, mit einem Bus zur Schule gebracht und nach der Schule wieder abgeholt. Zu Ferienzeiten können sie ihre Familien in den zum Teil weit entlegenen Dörfern und Provinzen besuchen.

Seit März 2008 nutzen bereits 74 Kinder das „Steinhaus Kabul“.

Unser Büro wurde weiter ausgebaut und verfügt nun auch über eine büroübliche Einrichtung inclusiv eines Internetanschlusses, was für die ständige Kommunikationzwischen Deustchland und Afghanistan sehr wichtig ist. Außerdem wurde ein eigenes Ärzte- und Untersuchungszimmer eingerichtet, da immer mehr Menschen das „Steinhaus Kabul“ als Anlaufstelle nutzen, wenn ihre Kinder erkranken oder sich verletzen. Eine Krankenschwester ist immer im Steinhaus, auch, um die von uns betreuten Kinder fachgerecht zu versorgen.

Mittlerweile kümmern sich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um das Wohl der Kinder, von der Reinigungskraft, die sich um gute und hygienische Zustände in unserem Haus kümmert, über zwei Köche, die drei Mahlzeiten pro Tag für alle Kinder vorbereiten, bis hin zu Lehrern mit sehr speziellen Ausbildungen, die sich z. B. um die Ausbildung unseres blinden Patienten kümmern oder die Hausaufgabenbetreuung übernehmen.

Wichtig ist uns neben einer fundierten Ausbildung natürlich auch, dass die Kinder kindgerecht aufwachsen. Dazu gehören natürlich auch viel Spaß, Freizeit, Sport, Herumtoben. Diese Dinge können die Kinder im„Steinhaus Kabul“ natürlich auch erleben und es sind schon viele, schöne Freundschaften entstanden.

Übrigens haben bereits viele ehemalige Gastfamilien, ehrenamtliche Helfer und Begleiter unserer regelmäßigen Hilfsflüge die Gelegenheit genutzt und haben „Kinder brauchen uns“ mit nach Kabul begleitet, um ihre ehemaligen Gastkinder wiederzusehen oder um sich selbst ein Bild von unserem „Steinhaus Kabul“ zu machen. Sollten Sie auch Interesse daran haben, zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Unsere Kontaktdaten finden Sie ebenfalls auf diesen Internetseiten.

Langsam aber sicher stößt das „Steinhaus Kabul“ an seine räumlichen Grenzen. Ein Nachbarhaus wurde uns ebenfalls zur Anmietung angeboten. Mit diesem Haus könnten wir noch mehr Kindern nachhaltig helfen. Dazu benötigen wir weitere finanzielle Unterstützung. Aktuell betragen die Fixkosten für das „Steinhaus Kabul“ pro Monat etwa 15.000,- €. In diesen Kosten sind alle Kosten enthalten (Miete, Löhne, Taschengeld für die Kinder, Betriebskosten für unsere drei Schulbusse, Energie- und Wasserkosten, Telefon, Nahrung usw.).

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, Ihrer Patenschaft, das Projekt „Steinhaus Kabul“ weiter voranzubringen und so diesen Kindern neben der erhaltenen medizinischen Hilfe auch eine Lebensperspektive zu geben.

Seit einigen Jahren ist es dem Team von „Kinder brauchen uns“ e. V. nicht mehr möglich gewesen, die kranken und verletzten Kinder auf Direktflügen von Afghanistan nach Deutschland zu holen. Afghanistan hat keine europäische Airline mehr auf dem Plan. Die Reisedauer kam der einer Weltumrundung gleich, die Kosten stiegen explosionsartig. Die Reisebedingungen waren mit Rücksicht auf die schwerkranken Kinder nicht länger hinnehmbar. Die Patientenliste jedoch ist nach wie vor sehr lang, das Schicksal der Kinder die auf dieser Liste stehen ist besiegelt so sie keine Hilfe erhalten. Hilfe die in Ihrem Fall definitiv nur in Form einer Behandlung im Ausland erbracht werden kann.

Diese Probleme waren der Grund für „Kinder brauchen uns“, über alternative Möglichkeiten des Transportes der Kinder nachzudenken. Anfangs war es nur eine Idee, eine „Luftbrücke“ zu bauen und die Kinder mit einem Charterflugzeug zu holen. Aus der Idee wurde schnell ein fester Willen, mit dieser „Luftbrücke“ noch viel mehr Kindern effektiver und ohne die Strapazen der langen Reise helfen zu können. „Kinder brauchen uns“ machte sich auf die Suche nach Kooperationspartnern, Sponsoren, Kliniken, ehrenamtlichen Helfern und Gastfamilien und konnte diese schnell mit ins Boot holen. Besonders dank der engen Zusammenarbeit mit der Albertinen-Stiftung in Hamburg gelang es im Oktober 2007 erstmals, einen eigenen Charter-Direktflug durchzuführen. Die erste „Luftbrücke Hamburg-Kabul“ war für 59 Kinder ein großer Erfolg. Mit minimaler Reisezeit, ohne Umsteigen und auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmte Reisebedingungen konnte ihnen der Weg in eine neue Zukunft ermöglicht werden.

Weder organisatorisch noch finanziell wäre es „Kinder brauchen uns“ e. V. alleine möglich gewesen, diesen Traum schnell und vor allem regelmäßig in die Tat umzusetzen.

Regelmäßig !

Das ist das ehrgeizige Ziel von „Kinder brauchen uns“ e. V.

Die zweite „Luftbrücke“ konnte bereits im Februar 2008 stattfinden. Zu verdanken ist das der großzügigen Einzelspende eines deutschen Unternehmers aus Barsbüttel bei Hamburg. 59 gesunde Kinder konnten wieder zurück zu ihren Familien nach Afghanistan gebracht werden, 67 schwer kranke und verletzte Kinder nach Deutschland geholt werden. Auch bei dieser zweiten Luftbrücke konnten wir auf die Hilfe der Albertinen-Stiftung zählen.

Ca. 110.000 € kostet eine „Luftbrücke“. Die Kosten für die aufwändigen Linienflüge über Dubai und Bahrain wären jedoch ebenso hoch – die Strapazen für die Kinder ungleich höher und mit so vielen Kindern medizinisch nicht zu vertreten

Aber nicht nur große, auch kleine Spenden sind willkommen, um „Luftbrücke“ auch in Zukunft im Interesse der Kinder aufrechterhalten zu können.

Viele helfende Hände werden auch für die Reise der Kinder innerhalb Deutschlands gebraucht, da sich Kliniken im gesamten Bundesgebiet zur Behandlung der Kinder bereit erklären.
Auch hier kann „Kinder brauchen uns“ e. V. auf verlässliche Partner zählen, wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, die Aktion 2000 und viele andere Organisationen und Privatpersonen.

Die dritte „Luftbrücke“ konnte Ende Januar 2009 erfolgreich durchgeführt werden.

Die Luftbrücke
„Deutschland – Afghanistan“ – Zahlen und Fakten

Partner

u. a.:
* Kliniken im gesamten Bundesgebiet
* Gastfamilien
* Sponsoren
* Deutsches Rotes Kreuz
* Johanniter Unfallhilfe
* Aktion 2000

Kosten

110.000 € pro „Luftbrücke“

Vorteile

* Minimal mögliche Flugdauer
* optimale Reisebedingungen auch für verletzte und behinderte Kinder (spezielle Sitzpositionen etc.,
* umfassende medizinische Versorgung während des Fluges (Einrichtung einer Intensivzone)
* möglicher Transport von Hilfsgütern

Chronik

Oktober 2007

  • 20 gesunde Kinder kehren zu ihren Familien in ihre Heimat
  • mehrere Tonnen medizinische Hilfsgüter werden nach Kabul transportiert
  • 59 schwerkranke Kinder kommen nach Deutschland zur Behandlung

Februar 2008

  • 59 gesunde Kinder kehren zu ihren Familien in ihre Heimat
  • mehrere Tonnen medizinische Hilfsgüter werden nach Kabul transportiert
  • 67 schwerkranke Kinder kommen nach Deutschland zur Behandlung

Januar 2009

  • 19 gesunde Kinder kehren zu ihren Familien in ihre Heimat
  • mehrere Tonnen Hilfsgüter werden nach Kabul transportiert
  • 79 schwerkranke Kinder kommen nach Deutschland zur Behandlung